Bei mir war es eher Zufall. Ich hatte gerade frisch mein Studium in Lebensmittelchemie abgeschlossen und war wegen meiner damaligen Beziehung kurz nach dem Uniabschluss nach Leipzig gezogen. Bereits während meiner wissenschaftlichen Abschlussarbeit an der Universität hatte ich gemerkt, dass mir das Herausfinden von neuen Dingen, das Forschen, viel Spaß machte und ich mich eher in diese Richtung bei der Berufswahl orientieren möchte.
Als ich mich dann nach verschiedenen Stellen umschaute, stieß ich dabei auf die Möglichkeit über die Wolkenbildung in der Arktis zu promovieren. Dabei war klar, dass diese Forschung auch die Teilnahme an mindestens einer Expedition auf einem Eisbrecher in der hohen Arktis zur Probennahme beinhalten würde.
Sofort war ich Feuer und Flamme und bewarb mich auf die Stelle und habe sie glücklicherweise bekommen.
Je mehr ich mich dann in das Thema vertiefte, merkte ich, wie stark die Arktis mit unseren Klima in den gemäßigten Breiten verwoben ist. Und dass die viel schneller voranschreitende Erwärmung der Arktis zu gravierenden Änderungen des Klimas in Deutschland führt, v.a. im Bezug auf das zunehmende Auftreten von Extremwettersituationen. Die Arktis ist also eine Schlüsselregion, die die ganzen meteorologischen Abläufe auf der Nordhalbkugel kontrolliert.
Zeitgleich zu meiner Promotion starteten dann auch die ersten „Fridays-for-Future“-Streiks und meine Forschungsergebnisse stießen auf breites Interesse. Das hat mich sehr motiviert, an dem Thema auch weiterzuarbeiten. Und mittlerweile habe ich mit meinen Kollegen ziemlich spannende Prozesse aufgedeckt, die jetzt auch schon in Modellberechnungen berücksichtigt werden.
Dass ich bei dieser Forschung auch gelegentlich echten Eisbären in der arktischen Wildbahn begegnen konnte, ist dann nur das i-Tüpfelchen. 🙂
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