• Frage: Wie wird die welt in 50 Jahren aussehen?

    Frage gestellt then15add am 23 Sep 2022.
    • Foto: Freya Sternkopf

      Freya Sternkopf Beantwortet am 23 Sep 2022:


      Das kann die Wissenschaft nicht beantworten. Es ist ein bisschen wie beim Wetterbericht: Man kann mit komplexen Modellen Wahrscheinlichkeiten für zukünftige Ereignisse errechnen. Zum Beispiel 25% Regenwahrscheinlichkeit am nächsten Tag. Je weiter in die Zukunft man versucht zu sehen, desto ungenauer wird das Ergebis. Die Frage, wie wird das Wetter in 14 Tagen, kann also auch nur sehr ungenau beantwortet werden. Man spricht von einer großen Unsicherheit oder Variabilität.
      Aber natürlich versucht die WIssenschaft trotzdem, dieser guten Frage, wie die Welt in 50 Jahren aussieht, nachzugehen. Einiges ist nämlich sehr wahrscheinlich: Wir werden wohl mehr Menschen sein auf diesem Planeten, es geht dann schon so Richtung 10 Mrd. Es wird wärmer sein im Durchschnitt und Extremwetterlagen werden weiter zunehmen. Die Artenvielfalt wird weiter zurückgegangen sein. Fossile Energieträger werden nurnoch mit sehr großem Aufwand gewonnen werden können, aber wenn wir schlau sind, lassen wir das bleiben.
      Vieles klingt erstmal beängstigend, aber es werden sicher auch gute Sachen passieren. Es gibt schließlich sehr gute Entwicklungsziele der Vereinten Nationen (UN Developement Goals), auf die sich die Länder dieser Welt geeinigt haben. Wir sollten alle daran arbeiten, diese Ziele umzusetzen, dann würde die Welt in 50 Jahren sehr schön aussehen.

    • Foto: Frank Hase

      Frank Hase Beantwortet am 23 Sep 2022:


      Das ist eine superschwierige Frage. Wenn man sich die aktuelle Entwicklung fortgeschrieben denkt: mehr Menschen und weniger Artenvielfalt. Aber die Frage erfordert vielleicht eine umfassendere Antwort. Es gibt das sogennante „Fermi Paradox“ (ausführliche Infos findest Du auf Wikipedia). Der Physiker Enrico Fermi hat sich in den 1950er Jahren gefragt: wenn technische Zivilisationen lange überleben, dann haben sie doch Zeit genug, das Milchstrassensystem zu kolonisieren. Aber bei uns hier stehen sich die Ausserirdischen aus all den verschiedenen Sonnensystemen der Milchstrasse jedenfalls nicht gerade gegenseitig auf den Füßen. Also: wo sind sie denn alle? Die naheliegende Antwort wäre: es gibt sie nicht. Warum nicht? Möglicherweise deshalb nicht, weil sie den Untergang ihrer technischen Zivilisation herbeigeführt haben, bevor sie in der Lage waren, zu anderen Sternen aufzubrechen.

      Die Menschheit steht möglicherweise auch kurz vor diesem Scheideweg: auf der einen Seite sind wir genial genug, die Gesetze der Natur zu enträtseln, die Kernenergie zu entfesseln oder den Code des Lebens zu entschlüsseln – auf der anderen Seite aber unreif genug, damit Kernwaffen oder biologische Waffen zu entwickeln. Wir waren schon mehrmals während des kalten Krieges kurz davor, uns gegenseitig in die Luft zu sprengen (zB Kubakrise). Ich weiss nicht, ob wir tatsächlich die Möglichkeit in uns tragen, bessere Menschen zu werden und uns zu einer höheren Zivilisationsstufe aufzuschwingen und irgendwann zu den Sternen aufbrechen. Wenn ich aktuell den Blick in diese Welt richte, bin ich jedenfalls nicht sicher, dass wir klüger werden. (Einstein hat mal ironisch gesagt „Liebe Nachwelt! Wenn Ihr nicht gerechter, friedlicher und überhaupt vernünftiger sein werdet, als wir sind bzw. gewesen sind, so soll euch der Teufel holen.“)

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