• Frage: Was passiert mit den Menschen deren Städte überschwemt werden?

    Frage gestellt Radii am 26 Sep 2022. Diese Frage wurde auch von s.a gestellt.
    • Foto: Freya Sternkopf

      Freya Sternkopf Beantwortet am 26 Sep 2022:


      Das hängt von der Stadt/dem Ort und den Menschen ab. Im Ahrtal hat sich gezeigt, was in Deutschland bei eher kleinen Ortschaften passiert: die Menschen ziehen in Notunterkünfte oder bekommen Wohnraum in der Umgebung und dann versuchen sie so schnell wie möglich wieder viel aufzubauen und zurück in ihre Ortschaften zu ziehen (natürlich nihct alle, aber die meisten).
      Wenn Städte wie Bangladesh überschwemmt werden, kann das massive regionale bis globale Flüchtlingsbewegungen auslösen, da die Stadt sehr groß und arm ist und die Menschen keine Zukunft vor Ort haben.
      Wenn durch einen massiven Anstieg des Meeresspiegels sehr viele Küstenstädte überschwemmt werden, wird das riesige globale Flüchtlingsbewegungen zu folge haben.

    • Foto: Moritz Witt

      Moritz Witt Beantwortet am 26 Sep 2022:


      Es kommt sehr darauf an, ob die Stadt es sich leisten kann Dämme zu bauen und weitere Maßnahmen gegen Hochwasser von Flüssen oder den Meeresspiegelanstieg zu ergreifen. Gerade in ärmeren Regionen und Ländern werden die Menschen gezwungen sein ihre Heimat zu verlassen.

    • Foto: Stefanie Haase

      Stefanie Haase Beantwortet am 26 Sep 2022:


      Leider gibt es dafür noch keine standartisierte Vorgehensweise. Aktuell wird viel über das Thema „Climate Justice“ diskutiert, weil Überschwemmungen oft Gebiete und Menschen betreffeb, die nur einen sehr geringen Anteil zum Klimawandel beigetragen haben. Reiche Länder, die oft einen höheren Anteil zur Erwärmung und den häufiger auftretenden Katastrophen beigetragen haben, können es sich auch oft leisten, Vorsichtsmaßnahmen wie Dämme etc zu bauen. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird es leider auch immer mehr Klimaflüchtlinge geben.

    • Foto: Mark Braun

      Mark Braun Beantwortet am 28 Sep 2022:


      Meine Heimatstadt Stolberg (Rhld.) war letztes Jahr auch sehr stark vom Starkregen- und Hochwasserereignis im Juli betroffen. Während der Katastrophe verlassen die Menschen erst einmal ihre Häuser und kehren nach Abklingen des Hochwassers zurück. Dann beginnt ein sehr langer und schwieriger Prozess, die Hochwasserbewältigung. Viele Häuser müssen kernsaniert werden, doch es mangelt an Geld und Handwerkern. Selbst jetzt, 14 Monate nach dem Ereignis, sind viele Gebäude und einige Infrastukturen (Straßenbeläge, Bahnstrecken) noch nicht wiederhergestellt.

      Gleichzeitig läuft eine gesellschaftliche und politische Debatte ab, wie wir uns zukünftig besser vorbereiten können. Allles wieder so aufzubauen, wie es war, macht vor dem Hintergrund des Klimawandels nicht so viel Sinn. Hierfür müssen unterschiedliche Akteure mit einbezogen werden. Solche Prozesse begleite ich für unser Institut aus wissenschaftlicher Sicht. Wir liefern die fachlichen Grundlagen für Entscheidungsprozesse. Die Entscheidung über die zukünftige Strategie muss aber natürlich von gewählten Volksvertretern, den Politikern, getroffen werden.

      Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Naturereignisse einerseits zunehmen werden und dass ein 100%iger Schutz dagegen praktisch unmöglich ist. Er wäre auch gar nicht bezahlbar. Zu einem gewissen Grad werden Menschen immer von Starkregen und Flusshochwasser betroffen sein, aber es ist wichtig, die größten Schäden zu reduzieren, bspw. Personenschäden oder Schäden an wichtiger sogenannter „kritischer“ Infrastruktur. Wenn man sich der Gefahr bewusst ist und Verhaltensweisen anpasst, können auf jeden Fall Personenschäden vermieden werden, für die kritische Infrastruktur sind Stadtplaner und Politik verantwortlich.

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