• Frage: Wie wirkt sich der Klimawandel auf Tiere aus?

    Frage gestellt part15add am 23 Sep 2022. Diese Frage wurde auch von such15add gestellt.
    • Foto: Mark Braun

      Mark Braun Beantwortet am 23 Sep 2022:


      Tiere sind in ganz unterschiedlicher Weise vom Klimawandel betroffen. Einige Tierarten können sich aufgrund der veränderten Temperaturen weiter ausbreiten als bisher, wie z.B. einige Mückenarten aus Afrika, die jetzt auch in Europa heimisch werden. Andere Tierarten können mit Veränderungen nicht so gut umgehen. Wenn sich ihr Umfeld verändert, geraten sie unter Stress und können im schlimmsten Fall vom Aussterben bedroht werden.

    • Foto: Henrike Schmidt

      Henrike Schmidt Beantwortet am 23 Sep 2022:


      Im Ozean sind die folgen des Klimawandels vor allem daran zu sehen, dass das Wasser wärmer, saurer und sauerstoffärmer wird. Das passiert nicht überall gleichmäßig, sondern in einigen Regionen stärker als in anderen. Auf die Tiere hat es unterschiedliche Auswirkungen. Einige Tiere, Fische zum Beispiel, können dann eine Region verlassen, in der es ihnen zu warm wird oder der Sauerstoff so knapp, dass sie nicht mehr atmen können (das ist wie bei uns, wir wohnen ja auch nicht in der Wüste, wo es sehr heiß ist oder ganz oben im Gebirge). Tiere, die an einem festen Ort leben, wie Korallen, und sich nicht so gut anpassen können, sterben, wenn es zu heiß wird. Deshalb sind auch viele Korallenriffe in den letzten Jahrzehnten schon abgestorben (man nennt das Korallenbleiche, weil sie ganz weiß werden uns all ihre Farbe verlieren). Das versauern des Ozeans lässt sich am besten an Muscheln erklären, die aus kalkhaltigen schalen bestehen. Säure, wie zum Beispiel von Zitronen, löst Kalk auf (das ist wie beim Putzen zu Hause, wenn man den Wasserkocher reinigt). Wenn es nun im Ozean saurer wird, dann haben Wissenschaftler beobachtet, dass die Muscheln kleiner bleiben, also nicht so gut wachsen können, weil sie weniger kalkhaltige Schalen bilden. Ist die versauerung zu extrem, sterben aber auch die Muscheln, weil sie gar keine Schale mehr bilden können, die sie vor Fressfeinden schützt.

    • Foto: Andre Lindner

      Andre Lindner Beantwortet am 23 Sep 2022:


      Alle Lebewesen – Bakterien, Pflanzen, Tiere, Menschen – können nur drei Dinge tun, wenn sich ihre Umwelt (einschließlich Klima) verändert:

      1. sich bewegen/umziehen – so wie es z.B. Zugvögel machen, um dem Winter zu entgehen; oder auch Menschen, wenn ihre Heimat unbewohnbar wird (Dürre, Überschwemmung)

      2. sich anpassen – so wie sich einige Tiere an das Leben in der Wüste angepasst haben oder auch die Inuit an das leben im Eis; aber das benötigt Zeit und bestimmte Grundlagen

      3. aussterben – wie die Dinosaurier

      mehr Möglichkeiten gibt es nicht.

    • Foto: Frank Hase

      Frank Hase Beantwortet am 23 Sep 2022:


      Generell ist der Klimawandel ein zusätzlicher Stressfaktor – für Tiere und Pflanzen. Für das Leben im Meer kommt noch das sehr ernste Problem der Versauerung durch den zunehmenden CO2-Gehalt dazu (siehe detaillierte Antwort von Henrike Schmidt). Wer also partout meint, es gäbe keine Klimaerwärmung durch den ansteigenden atmosphärischen CO2-Gehalt, sollte wenigstens dieses Problem anerkennen. Ein interessantes Phänomen ist auch die Ausbreitung von Arten, die auf wärmeres Klima angewiesen sind, nach höheren Breiten. Unlängst ging ja die Nosferatu-Spinne durch die Medien, die sich mittlerweile entlang der Rheinebene etabliert hat. Ein Bekannter von mir, der in der Nachbarschaft wohnt (KIT Ruheständler, auch sehr an den Naturwissenschaften interessiert), hat schon eine vor die Linse bekommen, die Spinne ist also auch bei uns im Ort angekommen. Bei der Ausbreitung invasiver Arten spielt übrigens auch der globale Transport von Waren und Menschen eine Rolle, so manch ein Tierchen reist beispielsweise im Handgepäck von Reisenden oder per Schiff an.

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