• Frage: Was können Landwirte gegen den Klimawandel tun?

    Frage gestellt drew16rap am 30 Sep 2022.
    • Foto: Niko Lahajnar

      Niko Lahajnar Beantwortet am 30 Sep 2022:


      Es gibt da schon einige Möglichkeiten. Angefangen mit einer nachhaltigen Bewirtschaftung inklusive Vermeidung von Monokulturen, Überdüngung, Vermeidung von unnötiger Waldrodung usw.
      In Bezug auf den Klimawandel, also die Vermeidung oder Verringerung von CO2 in der Atmosphäre, gäbe es die Möglichkeit, die Felder mit Basalt zu mischen. Dieser Basalt bindet CO2 aus der Atmosphäre. Das ginge dann in den Bereich von Geo-Enginieering, weil bei der Verwitterung von Silikatgesteinen (Basalt) CO2 gebunden wird.

      Wer es genauer wissen möchte, kann ja mal den IPCC Report lesen:
      Philippe Ciais, Christopher Sabine u. a.: Carbon and Other Biogeochemical Cycles. In: T. F. Stocker u. a. (Hrsg.): Climate Change 2013: The Physical Science Basis. Contribution of Working Group I to the Fifth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change. 2013, S. 469 und 546–552 (ipcc.ch [PDF; 24,4 MB]). Carbon and Other Biogeochemical Cycles.

    • Foto: Tobias Heimann

      Tobias Heimann Beantwortet am 30 Sep 2022:


      Landwirte können ihr Produktion umstellen, sodass weniger CO2, und andere schädliche Treibhausgase wie Methan, ausgestoßen wird. Ein Beispiel von vielen ist, indem man Tiere traditionell füttert und nicht mit Kraftfutter. Aber diese wachsen dann langesamer und die Produktionskosten für den Landwirt steigen. Wenn also der Landwirt mehr gegen den Klimawandel tun soll, müssen wir auch bereit sein mehr für die Lebensmittel die er produziert zu bezahlen.

    • Foto: Andre Lindner

      Andre Lindner Beantwortet am 30 Sep 2022:


      Sehr viel! – zwei Beispiele:

      1) Düngung: wenn die konventionelle Art und Weise fortgesetzt wird, ist einerseits das verfügbare Phosphor zur Düngemittelherstellung in absehbarer Zeit einfach aufgebraucht – auf der anderen Seite befindet sich aber zu viel Stickstoff im Boden (u.a. durch die Düngung mit „Gülle“) und gelangt als Nitrat ins Trinkwasser, welches dann aufwendig und teuer wiederaufbereitet werden muss oder nicht mehr als solches zur Verfügung steht

      2) Biodiversität: durch Monokulturen und den Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln (v.a. gegen Insekten und „Unkräuter“) beseitigt man nicht nur „Schädlinge“. sondern eben auch Arten, die wichtige Funktionen wie z.B. Bestäubung erfüllen (und somit auf lange Zeit sogar unsere Nahrungsmittelsicherheit gefährdet wird) oder eben wiederum Nahrung für andere Lebewesen sind – so hat in Deutschland z.B. die Biomasse der Insekten in den letzten Jahrzehnten um 75% abgenommen, damit verschwinden wiederum ein Großteil der Vögel (weil Nahrung fehlt), welche dann wiederum keine Samen von Pflanzen mehr ausbreiten – usw. usw.

      Ein umdenken in der Landwirtschaft, aber damit auch bei uns Konsumenten ist dringend geboten.

    • Foto: Ann-Cathrin Rohrweber

      Ann-Cathrin Rohrweber Beantwortet am 4 Okt 2022:


      Sehr viel, das ist nur leider meist mit mehr Arbeit verbunden und ist deswegen wirtschaftlich oft äußerst unattraktiv. Man kann zum Beispiel sogar Kühe so halten, dass sie trotz ihres starken Methanausstoßes klimaneutral sind! Dafür hält man eine Kuhherde für eine kurze Zeit auf einer kleinen Fläche und treibt sie dann immer wieder auf die nächste kleine Fläche. Die Pflanzen werden radikal abgefressen (auch die weniger schmackhaften) und es fällt lokal sehr viel Dung, allerdings wird die Fläche dann über viele Wochen überhaupt nicht genutzt, der Kuhdung wird vollständig zersetzt, die Pflanzen wachsen nach und Parasiten können sich nicht vermehren. Auf diese Weise binden Pflanzen und Boden sehr viel CO2 und nebenbei braucht man keinerlei Antibiotika. Man muss aber 1-2x pro Tag die Kühe weitertreiben und ständig neue kleine Weiden einzäunen und das ist in industrieller Landwirtschaft nicht möglich.

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